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Wer kauft noch Anleihen?

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Notenbanken, institutionelle und professionelle Investoren, die dazu gesetzlich angehalten sind und private Anleger, die es nicht besser wissen. Der Rest lässt die größte Assetklasse der Welt angesichts ihres per Saldo vergleichsweise unattraktiven Chance-Risiko-Profils inzwischen soweit möglich außen vor.

Nicht nur, dass die Anleihen kaum noch nennenswerte Erträge und immer häufiger sogar negative Rendite liefern, sie haben in den Augen vieler Investoren angesichts veränderter Korrelationen und einer drohenden Zinswende auch ihre Funktion als Stabilitätsanker im Rahmen der Portfoliokonstruktion verloren. Aktives Management lautet das Gebot der Stunde an den Anleihemärkten, wobei sprichwörtlich die letzten Tropfen aus der Zitrone gepresst werden.

Dabei liegt es in der Natur der Dinge, dass diese Entwicklung nicht nur die Emittenten von Anleihen im Rahmen ihrer Refinanzierung vor gewisse Herausforderungen stellt (die Notenbanken können schließlich nicht alles kaufen), sondern auch die Asset Manager und ihre Investoren. Schließlich gilt es beispielsweise mit Blick auf gemischte Portfolios zu klären, wie bis auf weiteres die Diversifikation abseits der Aktienanlage optimiert und die Erträge stabilisiert werden können. Es gilt im Einzelfall zu klären, ob die Erwartungshaltung der Anleger volatileren und unter Umständen per Saldo auch niedrigeren Renditen angepasst werden soll oder ob die Suche nach Zinsersatzprodukten und -strategien verstärkt werden muss.  „Strategische Kassenhaltungen“ versus „Alternative Investmentstrategien und -Assetklassen“.  Was die ehrlichere, transparentere und erfolgreichere Vorgehensweise ist, muss die Zukunft erweisen.

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