Viele Anleger trennen sich von ihren Multi-Asset und Multi-Strategie-Fonds oder kaufen zumindest keine neuen Anteile mehr, was die verwalteten Assets dieser Fondskategorie schrumpfen lässt. Und allem Anschein nach verstetigt sich der Trend, was früher oder später auch größere Bereinigungen des Produktuniversums erwarten lässt.
Woher rührt der Liebesentzug? Er dürfte bei näherer Betrachtung in vielen Fällen vor allem eine Frage der Enttäuschung der Anleger und Berater sein. - Und zwar sowohl hinsichtlich der absoluten Höhe der in Summe über Jahre erzielten Renditen nach Kosten, als auch mit Blick auf die Stabilität der Erträge gemessen an der Volatilität, die zu ertragen war. In der Folge werden nach der Rückkehr des Zinses und der Erholung der Aktienmärkte wieder deutlich mehr reinrassige Renten- und Aktienfonds gekauft (zumeist kostensensibel als ETF) oder gleich in Festgeld angelegt, wie verschiedene Verbände, Ratingagenturen und die Bundesbank belegen.
Von einem Abgesang auf die Kategorie der Mischfonds kann sicher keine Rede sein. Zumal die Bandbreite der gezeigten Leistungen und der verfolgten Strategien, die von Multi-Asset-Lösungen bis zu Alternativen Investments reicht, jegliche Pauschalisierung verbietet. Ganz zu schweigen von der hochgradigen Effizienz vermögensverwaltender Fonds als Buy-and-hold-Investments unter dem Gesichtspunkt der Standardisierung im Massenvertrieb.
Dessen ungeachtet sind die jüngsten Zahlen keine gute Nachrichten für die Asset Management Industrie. Galten Mischfonds doch bisher quasi als die Paradedisziplin des aktiven Managements und der margenstärkste Teil des Geschäfts. Mit der fortschreitender Segmentierung und Selektion der Mischfonds und der zusätzlichen Wachstumsdynamik der ETF-Branche steigt der Druck auf dem Kessel der Investmentgesellschaften weiter und lässt sie das Wort „Profitabilität“ noch größer schreiben, als bisher schon.
