Zwar konnten die verwalteten Assets in der Summe 2023 weiter gesteigert werden, indes wird, wie die jüngsten Absatzzahlen belegen, im Schnitt immer weniger an diesen Geldern verdient. Das niedrigmargige ETF-Geschäft ist auf breiter Front auf dem Vormarsch und die Assets in margenstarken, aktiv gemanagten Aktien- und Mischfonds leiden an Schwindsucht. Im vergangenen Jahr verloren diese beiden Fondskategorien abseits der Marktentwicklungen europaweit netto knapp -170 Mrd. Euro AuM während Aktien-ETFs 90 Mrd. Euro zuflossen. Allein bei Rentenfonds scheinen die Marktteilnehmer noch einen Mehrwert aktiven Managements erkennen zu können und vertrauten den aktiven Fixed-Income-Managern mit 110 Mrd. Euro doppelt so viele Gelder an wie den Renten-ETFs.
Der Shift zum ETF als Trend bleibt also ungebrochen, gewinnt sogar noch an Dynamik und damit auch an wirtschaftlicher Bedeutung für die Vermögensverwalter. Kostenreduktionen, die in den Bereichen IT und Compliance nur schwer umzusetzen sind, werden damit vor allem in den Bereichen Personal und Marketing erfolgen müssen und Effizienzbetrachtungen den einen oder anderen Zusammenschluss nahelegen. Vor dieser Entwicklung kann niemand lange die Augen verschließen.
