Überdies wird die risikoarme Marktrendite, gemessen an kurzfristigem Festgeld, derzeit als vergleichsweise attraktiv empfunden, was vielfach der Notwendigkeit widerspricht, sich unmittelbar mit neuen Anlageformen auseinandersetzen zu müssen. Und die jüngsten Meldungen rund um die Bewertungen der Objekte offener Immobilienfonds sind auch nicht gerade dazu geeignet, sich begeistert mit langfristigen Investments in illiquiden Anlagen zu beschäftigen.
Den zeitlichen Druck nehmen neben fehlenden letzten regulatorischen Vorgaben für das Massengeschäft mit ELTIFs auch die depotführenden Stellen, die sich zumindest derzeit mehrheitlich noch außerstande sehen, ELTIFs zu administrieren. Eine Situation, die sich ändern dürfte, wenn genug Kunden mit Umsatz drohen.
Begeistert von ELTIFs sind in Deutschland bislang nur einige Asset Manager, die das große Geschäft wittern und es vorantreiben wollen. Motiviert von ersten Absatzerfolgen im europäischen Ausland stehen sie in den Startlöchern oder haben die ersten Produkte bereits ins Rennen geschickt. Was von einer gewissen Logik zeugt, da ELTIFs in einem zunehmend von börsengehandelten Indexfonds geprägten, um nicht zu sagen, ausgelaugten Business, nennenswerte Margen und planbare langfristig gebundene Mittel und damit einen gewissen Bestandsschutz versprechen.
Die Vertriebswege und Intermediäre sind gut beraten, die Zeit und Gelegenheit zu nutzen, sich weiterzubilden. Sie sollten sich mit der durchaus sinnstiftenden Anlageform ELTIF, die vergleichsweise unkorrelierte Renditen zu börsengehandelten Wertpapieren verspricht, beschäftigen, ihre Komplexität verstehen und die Vielseitigkeit der entstehenden Produktlandschaft kennenlernen.
Denn es spricht eine ganze Menge dafür, dass das Geschäft mit ELTIFs bei veränderten Rahmenbedingungen früher oder später Fahrt aufnehmen wird.
