Indes haben viele Vermögensverwalter die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Konsequenzen dieses inzwischen ausgebrochenen Krieges allem Anschein nach unterschätzt oder es aus welchen Gründen auch immer versäumt oder abgelehnt, den Konflikt weiterzudenken. In der Folge können nun viele sagen, sie hätten den Konflikt gesehen, nur wenige aber, ihn richtig eingeschätzt zu haben und noch weniger, vorbereitet gewesen zu sein.
Und dabei kann sich eigentlich niemand hinter einem „grauen“ oder gar „schwarzen Schwan“ verstecken. Der Aufmarsch russischer Truppen an den Grenzen der Ukraine und die sich verschärfende Kriegsrhetorik fand unter den Augen und vor den Ohren der Weltöffentlichkeit statt. Sollte nicht sein, was nicht sein durfte? War die Angst, infolge von Absicherungen und Strategiewechseln im harten Performance-Wettbewerb bei einer Fehleinschätzung der Lage möglicherweise Boden zu verlieren, zu groß? Sah man sich für den Fall der Fälle mit den meisten Konkurrenten im gleichen Boot sitzend gut aufgehoben? Oder wollte man nur das Nervenkostüm seiner Anleger schonen?
Fragen wie diese, sind wie die berühmte „verschüttete Milch“, der man sprichwörtlich nicht nachzuweinen braucht. Wohl aber darf man einmal kontrollieren, wer im Zuge der Krise Schaden begrenzt hat oder doch zumindest logische Schlussfolgerungen aus den jüngsten Entwicklungen für die nun folgende Zeit gezogen haben könnte.
