FONDS SCOUT

Was befeuert den ETF-Hype?

Diese Episode auf Social-Media Plattformen teilen:
Weltweit werden inzwischen mehr als 10 Billionen US-Dollar in ETFs verwaltet und täglich werden es mehr. Zuletzt hat diese Entwicklung auch in Europa noch einmal erheblich an Dynamik gewonnen, was die Fragen nach den Treibern und den Konsequenzen nahelegt.

Sagen wir es so: zu den alten Hüten, sind neue hinzugekommen. Bisher wirkten vor allem die verschärften regulatorischen Transparenzvorgaben, die mediale Berichterstattung und die Verbreitung statistischer Analysetools auf das Verhalten der Anleger und Berater ein und ließen sie die Leistungen aktiv gemanagter Fonds kritisch hinterfragen.

Angesichts der Kapitalmarktentwicklungen der letzten 18 Monate gab es allem Anschein nach aber auch erheblichen außerordentlichen Umstrukturierungs- und damit Handlungsbedarf in vielen Portfolios, der Gelegenheit bot, früher oder später ohnehin erwogene oder geplante Umschichtungen zugunsten von ETFs vorzuziehen. Das hat die Entwicklungen regelrecht katalysiert. Eine große Rolle dürfte neben der allgemeinen Kostensensibilisierung in diesem Zusammenhang vor allem auch die Einführung von Service-Fees und ihre wachsende Akzeptanz in der Anlageberatung gespielt haben. Sie entwickeln sich immer mehr zu einem regelrechten „Game-Changer“ im Vertrieb. Wie oft vermutet, könnten es vielleicht doch weniger grundsätzliche Vorbehalte gegen passive Anlagestrategien gewesen sein, die Institute und Berater in der Vergangenheit vielfach vom Einsatz der ETFs abhielten, als vielmehr Provisionsüberlegungen, für die mittlerweile Lösungen, will sagen Kompensationen gefunden wurden.

Für das Wachstum und die Profitabilität diskretionär, mithin intuitiv agierender aktiver Asset Manager sind das alles keine gute Nachrichten. Zumal sie sich nicht nur dem Druck der ETF-Industrie ausgesetzt sehen, sondern auch dem Vormarsch der KI im Fondsmanagement und der infolge der Zinserhöhungen wieder gestiegenen Attraktivität alternativer Anlageformen. Sie können bis auf weiteres nur darauf hoffen, dass der bisherige Aufstieg der ETF, wie bisweilen diskutiert, von historisch atypisch lang anhaltenden Markttrends getragen wurde, die sich auch wieder einmal verkehren könnten, so wie darauf, dass sie zu jener kleinen Gruppe aktiver Fondsmanager gehören, die ihren Anlegern tatsächlich Mehrwerte gegenüber ihren Benchmarks spenden. Dann wären sie der sprichwörtliche Weizen, der von der Spreu getrennt wurde und könnten ihre Leistung sogar noch höher bepreisen.


HAT IHNEN DIE KARIKATUR GEFALLEN?

Hier finden Sie viele weitere

Nutzungsbedingungen

Sämtliche Bilder und Texte auf unseren Webseiten unterliegen dem Copyright der DRESCHER & CIE AG. Die Nutzung der Karikaturen ist für eine öffentliche Verwendung, Verbreitung und Veröffentlichung in gedruckten und elektronischen Medien mit Nutzung des Logos erlaubt.

Zurück