Artikel

Value, antizyklisch, chancenorientiert: Huber Portfolio SICAV

Diese Episode auf Social-Media Plattformen teilen:
2022 trennte sich der Spreu vom Weizen – so sehen das gerne Fondsmanager, die klassische Value-Aktien bevorzugen, denn damit waren auch im vergangenen Jahr Kursgewinne möglich – in einem Jahr, in dem flexible Mischfonds bekanntlich im Durchschnitt rund 20 Prozent ihres Wertes verloren.

Peter E. Huber, Urgestein des antizyklischen Value-Investierens, konnte in dem wechselhaften Umfeld endlich seine große Stärke ausspielen. So gehörte der Fonds „Huber Portfolio SICAV“ zu den weniger Fonds, die 2022 gegen den Trend einen Gewinn erzielen konnten. Die institutionelle Anteilsklasse „I“ (ISIN LU 213 324 543 6) schaffte im Kalenderjahr 2022 ein Plus von 4,7 Prozent. Damit hat der Fonds 98 Prozent der von Morningstar erfassten flexiblen Mischfonds geschlagen. Die Retail-Anlageklasse „P“ (ISIN LU 237 245 997 9) kam auf einen 2022er Wertzuwachs von 4,1 Prozent. Sie startete erst Mitte September 2021, aber auch die im Mai 2020 gestartete Anteilsklasse „I“ verstellt den Blick darauf, dass der Fonds eigentlich einen Trackrecord von schon gut zehn Jahren vorweisen kann. Gestartet wurde der Fonds Ende 2012 bei Peter Hubers Fondsgesellschaft StarCapital AG. Während der Durchschnitt der flexiblen Mischfonds seitdem nur 23,7 Prozent zulegte, konnte der Huber Portfolio seinen Anteilswert mehr als verdoppeln. Nach der Verschmelzung von StarCapital AG mit Bellevue Asset Management wechselte der Fonds mit Huber zu Taunus Trust, der diesen Fonds auch deshalb nicht aus der Hand gibt, weil er hier selbst zu den größeren Anteilsinhabern gehört.

Der Huber Portfolio ist ein Multi-Asset-Fonds, nutzt also grundsätzlich verschiedene Asset-Klassen, setzt als „chancenorientierter“ Fonds aber bevorzugt auf Aktien. Im längerfristigen Durchschnitt liegt der Aktienanteil bei 60 bis 70 Prozent; antizyklisch in Krisenzeiten aber auch über 90 Prozent erhöht. Die hohe Gewichtung von Aktien folgt der Überzeugung, dass Aktien für langfristig orientierte Anleger nicht nur die renditestärkste, sondern auch die risikoärmste Anlageklasse darstellen. Dabei hängt die Rendite durchaus vom Einstiegsniveau ab. Krisen bieten also immer wieder Chancen, günstig bei Aktien einzusteigen. „Im Einkauf liegt der Gewinn“.

Auch wenn Peter Huber hier das letzte Wort hat, stützt sich das Management doch inzwischen auf drei Personen: Als alter Weggefährte von Huber wechselte auch Norbert Keimling zu Taunus Trust. Als Co-Fondsmanager steuert er hier weiterhin vor allem seine quantitativen Screenings bei: Was ist nach Bewertungskennzahlen unter-, was überbewertet? David Meyer übernimmt dann als Co-Fondsmanager vor allem die qualitative Unternehmensanalyse.

Im Ergebnis dieser Teamarbeit investiert der Fonds aktuell auffallend wenig in den USA. Mit kaum 8 Prozent ergibt sich eine starke Untergewichtung gegenüber dem US-Anteil am MSCI Welt von 61,3 Prozent. Übergewichtet sind dagegen Deutschland und Japan. Das Portfolio sei rund 50 Prozent günstiger bewertet als der Weltaktienmarkt. Man versuche, die Gewinner der Vergangenheit zu meiden, also nicht das zu kaufen, was in der jüngeren Vergangenheit überdurchschnittlich gestiegen ist. Üblicherweise, so die antizyklische Philosophie, wechseln Gewinner und Verlierer an den Börsen. Die lange Outperformance von Wachstumsaktien seit 2007 sei auf deren Bewertungsausweitung angesichts von Nullzinsen zurückzuführen. Antizyklisch wurde der starke Jahresauftakt genutzt, um Gewinne mitzunehmen und die Barreserve etwas aufzubauen.

Fazit: Die Ergänzung des bewährten Teams Huber/Keimling um David Meyer macht Sinn: Vereinfacht gesagt spürt Norbert Keimling nach Kennzahlen Value-Schwerpunkte und unterbewertete Titel auf; Huber besitzt gestützt auf seine enorme Erfahrung die Nervenstärke für wirklich antizyklische Entscheidungen und Meyer kann mit seiner qualitativen Überprüfung der Titel „Value traps“ vermeiden helfen. Beimischungen von Anleihen oder Gold vergrößern hier den Spielraum für antizyklische Allokationsentscheidungen. Wer darauf verzichten will, kann allein diese Aktienstrategie auch mit dem TT Contrarian Global (ISIN DE 000 A3C RQ6 7) kaufen.

Sehen Sie sich hier die Webinaraufzeichnung an.

Zurück