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Stagnierendes Fondssparplanvolumen

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Immer mehr Deutsche sorgen in den letzten Jahren privat mit Fondssparplänen vor. Wie dynamisch die Wachstumsraten waren, belegen unter anderem Statistiken zum ETF-Sparplanvolumen, wie die des Branchendienst extraETF. Stieg das Volumen bei den untersuchten Direktbanken allein zwischen 2018 und 2022 um 500 Mio. Euro auf 650 Mio. Euro pro Monat, erfährt das Wachstum Ende des ersten Quartals 2022 einen regelrechten Stromabriss und stagniert seitdem. Eine Entwicklung, die, wie wir hören, auch bei Sparplänen in aktiv gemanagte Fonds bei einigen anderen Instituten beobachtbar ist.

Sättigung? Mehr oder weniger unmittelbar nach Ausbruch des Ukrainekriegs? Ganz zufällig? Wohl kaum. Vielmehr dürften hier gleichzeitig drei Einflussfaktoren wirken: Die Notwendigkeit, steigende Konsumausgaben im Zuge der höheren Inflation und hier insbesondere Energiekosten kompensieren zu müssen. - Man erinnere sich in diesem Zusammenhang verschiedener Umfragen aus dem letzten Jahr, in denen sich die Studienteilnehmer bereits unter Handlungsdruck sahen oder ihn erwarteten. Ferner dürften wir es im Zuge der Marktkorrektur mit einer gewissen Ernüchterung und Verunsicherung nach der zuvor erlebten Börseneuphorie zu tun haben. Und schließlich erwachsen der (Aktien-)Fondsanlage infolge der Zinswende wieder vermeintliche attraktive Anlagealternativen, beispielsweise in Form von Festgeld-/Bonus- und Bausparen. Hoffen wir, dass es nicht bei dieser Stagnation bleibt oder gar zu einem Rückfall in alte, eigentlich überholte Verhaltensmuster kommt. Für die Vermögensbildung der Deutschen wären das schlechte Nachrichten.

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