Die Zahlen verstehen sich von daher mehr oder weniger „brutto wie netto“, als den offenen Immobilienfonds abseits wiederangelegter Ausschüttungen und laufender Sparpläne derzeit praktisch keine nennenswerten frischen Gelder zufließen. Zu unattraktiv sind die erwarteten Renditen der nächsten Jahre in Relation zu den risikolosen Zinsanlagen (von Illiquiditätsprämie ganz zu schweigen) und zu groß ist die Sorge vor weiteren Wertberichtigungen der Bestandsimmobilien, sprich Kursverlusten, in den Fonds.
Dieser Umstand mutet von daher tragisch an, als man gerade jetzt liquide sein müsste, um die aus den Zwangsverkäufen mancher Anbieter unweigerlich entstehenden Opportunitäten zu nutzen und die Portfolios und damit die zukünftigen Renditen zu stärken.
Die berühmte Katze, beißt sich also in den Schwanz und dreht sich in einem Kreis aus Rückgaben, Liquiditätsvorsorge und Wertberichtigungen, der umso größer ausfällt, je später und zyklischer die Objekte in der Vergangenheit erworben wurden.
Anders formuliert, die Renaissance der Anlageform offene Immobilienfonds liegt noch in der Ferne. Wenn die krisenbedingte außerordentliche Kündigungswelle abebbt, gilt es immer noch die alltäglichen laufenden Kündigungen jener Anleger zu kompensieren und zu verkraften, deren Anlagehorizonte einfach nur auslaufen. Und gleichzeitig muss auch noch das Vertrauen der Investoren in die Anlageform als solche wiederhergestellt werden, um neue Gelder auf sich zu vereinen.
Wer in diesem Zusammenhang einer Motivation bedarf, blicke auf die Entwicklung der Immobilienaktien in den letzten Monaten. Zuvor wesentlich härter getroffen, scheinen sie den Turnaround inzwischen geschafft zu haben und zeugen schon wieder von besseren Zeiten. Gewohnt wird schließlich immer.